12 Gründe, warum der Hund nichts mehr frisst
Appetitlosigkeit, Futterreste im Napf, keinen Durst und nicht mal Lust auf Leckerli & Co: Wenn unser geliebter Vierbeiner plötzlich weniger frisst oder trinkt, wissen wir Hundehalter sofort, dass unserem Liebling etwas fehlt. Bleibt das veränderte Fressverhalten länger als 1-2 Tage bestehen, könnte Grund zur Sorge bestehen und man sollte der Sache auf den Grund gehen und entsprechend handeln.
Mögliche Ursachen im Vergleich
1 – Magenverstimmung
Sicher die häufigste Ursache, wenn der Hund plötzlich nicht mehr frisst: Der Hund hat auf der Straße einen Rest Pizza, Döner oder etwas anderes Ungeeignetes aufgeschnappt und leidet nun an einem verdorbenen Magen. Neben mangelndem Appetit können Erbrechen, Durchfall, ein harter oder gurgelnder Bauch, Mundgeruch, Schlappheit und verstärkte Müdigkeit auftreten. Auch zwanghaftes Grasfressen kann auf den Versuch hinweisen, dass Ihr Hund durch Erbrechen oder Kotabsatz etwas „loswerden“ möchte. Geben Sie Ihrem Hund einige Tage Zeit, sich zu erholen, und füttern Sie ihn mit leichter Kost. Auch diverse Hausmittel können hier weiterhelfen. Sollte er die Nahrungsaufnahme länger als 2-3 Tage verweigern, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Tier immer genug trinkt!
2 – Bakterielle Infektion & Parasitenbefall
Dein Hund will nicht fressen, erbricht, wirkt schlapp und abgeschlagen und will am liebsten nur noch schlafen? Wie unter den Menschen kursieren auch in der „Hundewelt“ Magendarminfekte, die von Tier zu Tier übertragen werden können. Auch eine Infektion mit Bakterien ist möglich, übertragen durch Trinken aus Gewässern, Schneefressen oder Aasfressen. Falls Sie Ihr Tier nicht regelmäßig entwurmen, sollte auch Wurmbefall als mögliche Ursache abgeklärt werden. Dies gilt vor allem, wenn Durchfälle, „Schlittenfahren“, Juckreiz der Afterregion oder starker Gewichtsverlust hinzukommen.
Bei einer Infektion durch Bakterien, Würmer oder andere Parasiten kann ein Antibiotika-Einsatz gefragt sein. Der Tierarzt nimmt in der Regel eine Stuhl- oder Blutuntersuchung vor und verschreibt dem tierischen Patienten dann das passende Medikament.
3 – Nahrungsmittelunverträglichkeiten & Fütterungs-Fehler
Bei Hühnchen wird ihm schlecht? Gibt’s leider tatsächlich auch beim Hund! Gerade die Langzeit-Fütterung von qualitativ einfachem Fertigfutter kann die Entstehung von Unverträglichkeiten und Allergien leider fördern. Appetitverlust und Magen-Darm-Probleme können die Folge sein, aber auch Juckreiz, Hautausschläge oder Fellverlust. Auch Empfindlichkeiten in der Fettverdauung sind recht verbreitet: Der Hund reagiert auf fettreiches Futter mit Übelkeit, Erbrechen (oft von reiner Galle), Durchfall und Koliken.
Doch auch das Fütterungsverhalten an sich spielt eine Rolle, wenn der Hund schlecht frisst: Was, wann und wie oft am Tag frisst dein Hund? Bekommt er viele Leckerlis zwischendurch, die ihm auf den Appetit schlagen könnten? Oder ist er durch die leckeren Hunde-Snacks vielleicht schlicht „mäkelig“ geworden? Findet sich keine andere akute Ursache für den fehlenden Hunde-Hunger, sind diese Ernährungsfragen eine Überprüfung wert. Wende dich an einen Tierheilpraktiker oder vereinbaren Sie einen Termin zur Ernährungsberatung für Hunde, wie sie vielfach in Tierkliniken angeboten wird.
4 – Fremdkörper im Rachen & Zahnprobleme
Dein Hund spielt gerne mit Stöckchen? Wenn Dein Hund plötzlich nicht mehr frisst, empfiehlt es sich sorgfältig zu kontrollieren, ob ihm vielleicht ein Spreißel im Rachen oder Zahnfleisch steckt. Auch andere kleine Verletzungen im Rachenraum oder schlicht Zahnprobleme wie Zahnstein können schuld daran sein, wenn „Bello“ sein Futter verweigert. Greif im Zweifel lieber zu Bällen, Seilen oder sonstigen Spielzeugen, die nicht splittern können.
Kommen zum fehlenden Hunger ein ungewohnter Mundgeruch, vermehrter Speichelfluss und Schmatzen hinzu, könnte das auf eine fortgeschrittene Zahnentzündung hinweisen. Stellen deinen Hund dem Tierarzt vor und lassen Sie sich gegebenenfalls eine entsprechende Zahnpflege zur Prophylaxe erklären.
5 – Krebs & andere pathologische Krankheiten
Leider können Appetitlosigkeit und Schlappheit auch sehr ernsthafte Ursachen haben: Viele Krebserkrankungen etwa bringen unter anderem diese Symptomatik mit sich. Dabei muss es sich nicht notwendigerweise um Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt handeln, denn Futterverweigerung kann auch ein grundsätzliches Anzeichen von Schmerzen sein. Bitte deinen Tierarzt um ein Blutbild, wenn du nicht weiterkommst, denn auch so können eventuell hilfreiche Querverweise entdeckt werden.
6 – Allgemeine Schmerzsymptomatik
Bauchweh, Zahnweh, Gelenkschmerzen oder Infektionen – all das können Gründe dafür sein, dass Dein Hund nicht fressen will! Achte daher auch auf Verhaltensweisen, die zunächst nicht mit dem fehlenden Appetit in Verbindung zu stehen scheinen – denn vielleicht tun sie es doch.
7 – Vergiftung
Die Horrorvorstellung jedes Hundehalters: Eine Vergiftung durch Giftköder, Pestizide oder Haushaltsgifte. In der Regel beginnt eine Vergiftung mit plötzlichen, heftigen Reaktionen wie Zittern und Hecheln, sichtlichen Schmerzen, Krämpfen, Erbrechen und Durchfällen. Doch auch ein schleichender Verlauf mit Appetitlosigkeit, Fieber, Übelkeit und zunehmender Teilnahmslosigkeit ist denkbar. Behalte diese mögliche Ursache unbedingt im Hinterkopf und kontaktiere im Zweifel sofort Ihren Tierarzt, die örtliche Tierrettung, eine Tierklinik oder auch den Giftnotruf.
8 – Magendrehung
Nervosität, sichtliche Bauchschmerzen, Hecheln, übermäßiges Speicheln und Nahrungsverweigerung können Symptome einer Magendrehung sein. Vor allem größere Hunderassen sind für diese sehr ernsthafte Symptomatik leider anfällig. Auch ein harter, aufgeblähter Bauch und zunehmende Apathie sind typisch. Bei diesem Verdacht solltest Du umgehend eine Tierklinik oder die Tierrettung kontaktieren, denn hier ist nur eine sofortige OP lebensrettend!